Das Gas-Schweißen oder auch Autogen-Schweißen nimmt immer noch in der Metallbearbeitung einen wichtigen Platz ein,
obwohl der relativ langsame Arbeitsvorgang sich in erster Linie zum Schweißen dünner Bleche, sowie Reparatur-und
Auftragsschweißen, besonders im Heizungs-, Installations-und Rohrleitungsbau eingesetzt wird, weil dabei keine anderen
Schweißverfahren infrage kommen oder nicht rentabel sind.
Durch ein Acetylen-Sauerstoffgemisch wird das Metall durch die Verbrennungsgase erhitzt. Acetylen ist leichter als Luft,
daher verbrennt das Gas mit einer stark rußenden Flamme, weil die 21 % Sauerstoff in der Luft nicht für eine vollständige
Verbrennung ausreichen. Daher ist es notwendig, das richtige Verhältnis, am effektivsten 1:1, zu mischen, dann verbrennt
es vollständig und ohne Ruß bei sehr hoher Temperatur, die ca. 3.200 °C beträgt. Für den eigentlichen Vorgang wird ein
Schweißdraht als Zusatz benutzt. Das vorteilhafte Acetylen wirkt auf die Flamme reduzierend, somit ist diese leicht
einstell- und regelbar. Eine Oxidation des Metalles wird dadurch verhindert, dass die Gasflamme das Schweißbad von der
umgebenden Luft abschirmt. Durch gute Überbrückungen der Spalten beim Gas-Schweißverfahren mit Acetylen sind kaum Vorbereitungen
für die Nähte zu treffen.
Die Schweißflamme wird am Brenner mit Acetylen und Sauerstoff gemischt. Diese Flamme wird neutrale Flamme genannt, und
kann "hart" oder "weich" sein, das hängt von der Geschwindigkeit ab, mit der das Gasgemisch aus dem Brenner strömt. Das
Gasgemisch Acetylen-Sauerstoff hat die Eigenschaft in zwei Stufen zu verbrennen. Die erste Stufe verursacht eine unvollständige
Verbrennung an der Brennerspitze. Die dadurch entstehenden Gase, Kohlendioxid und Wasserstoff, benötigen für die restlose
Verbrennung noch mehr Sauerstoff, den sie sich sozusagen aus der Luft holen. Die sauerstoffarme Zone, die sich um den
Flammenkegel bildet, wird als Schweißzone bezeichnet und wirkt, wie bereits erwähnt, reduzierend.