Flachstahl / I-Stahl
Die Herstellung der Flachstähle erfolgt meist in einem integrierten Hüttenwerk, das bei einer Kombination aus mehreren Fertigungsstufen an einem Standort zusammengefasst ist. Dazu gehört das Hüttenwerk, das Erz und Roheisen im Hochofen aufbereitet; die Kokerei, die den Hüttenkoks für den Betrieb des Hochofens produziert; das Stahlwerk, hier wird der Stahl durch das sogenannte Frischen erzeugt; die Gießerei, die den flüssigen Stahl zu Halbzeug, dem Ausgangsprodukt für Flachstähle, herstellt und zuletzt in das Walzwerk gelangt, wo der Stahl zu langen, flachen Stangen gewalzt wird. Je nach Breite wird unterschieden, mit 150 mm oder darunter, ist die Bezeichnung Flachstahl, über 150 mm – Breitflachstahl und ab 300 mm wird es Blech genannt.
Die fertigen Flachstähle sind vielseitig einsetzbar, da sie sich besonders durch ihre Kaltformbarkeit, ihre hohe
Oberflächenqualität, ihre gute Eigenschaft zum Schweißen und ihre Bandebenheit zu einer weiter verarbeitenden
Oberflächenveredelung, auszeichnen. Ein gutes Beispiel für die Oberflächenveredelung ist das Verzinken der Flachstähle
für die Autoindustrie, um die Karosserien der Autos gegen Korrosion zu schützen. Auch in der Lebensmittelindustrie
werden Flachstähle verwendet. Hier wird es als verzinntes Weißblech zur Herstellung von Konservendosen genutzt, die
dafür bestimmt sind, Esswaren haltbar zu machen und auf diese Weise längere Zeit aufbewahrt werden können.
Sehr oft werden aus Stahl-Konstruktionen Bauten wie Supermärkte oder auch Fabrik- oder Lagerhallen errichtet.
In Europa wird der Stahl üblicherweise gleich zu Profilen gewalzt, welches in Form von U- oder Doppel-T-Profilen
geschieht und kann somit direkt auf dem Bau eingesetzt und montiert werden. In Ländern außerhalb von Europa findet
dieses Verfahren keine Anwendung, da hier der Flachstahl nicht als fertig ausgewalztes Material bezogen wird, sondern
muss hier erst noch mit vier Schweißnähten versehen werden, bevor es in die Konstruktion integriert werden kann. Die
Bezeichnung Flachstahl gibt es aber auch noch in Zusammenhang mit Werkzeugen, die für das Drechseln gebräuchlich sind.
Ein ganz speziell schräg angeschliffener Meißel, der Fasen an beiden Seiten hat, wird ebenfalls Flachstahl genannt,
seiner langen, schmalen Form entsprechend.