Im Gegensatz zum Hochbau gibt es auch noch den sogenannten Tiefbau, der ganz unterschiedliche Baubereiche zusammenfasst, die alle eines gemeinsam haben: Sie finden an oder unter der Oberfläche der Erde statt. In diesem Bereich arbeiten anders als im Hochbau kaum Architekten sondern ausschließlich Bauingenieure.

Was alles zum Tiefbau gehört

Offensichtliche Bereiche wie der Tunnelbau, der zur Über- oder besser Unterwindung von Gebirgen (manchmal auch von Meeren, wie dem Ärmelkanal) dient oder dem Bau der Kanalisation werden ergänzt durch andere Bereiche. So ist zum Beispiel der Bau von Verkehrswegen, also Straßen sowie Schienennetzen auch Sache des Tiefbaus. Da dazu auch Brücken zählen, gehören auch diese – paradoxerweise – in den Tiefbau. Außerdem gibt es den Erdbau, der sich mit der Veränderung der obersten Erdschicht beschäftigt: Hier geht es um das Ausheben von Gruben, das Baggern sowohl im Wasser als auch an Land und das Abtragen und Glätten von Baustellen, bevor der Hochbau beginnen kann. Der Grundbau übernimmt andere Funktionen, zu ihm wird der Tunnelbau gerechnet, aber auch der Hochwasserschutz und das Einkapseln von Mülldeponien sowie die Sicherung von Böschungen. Zusammenfassen lassen sich diese Aufgaben mit dem Bauen in Lockergestein, nicht aber in Felsen. Diese Arbeiten zählen wieder zu einem anderen Spezialgebiet.

Auch auf dem Wasser

Der Wasserbau ist auch exotisch und nicht das Erste, was einem zu dem Begriff Tiefbau einfällt. Dabei handelt es sich um alle möglichen Bauarbeiten innerhalb des Wassers, sei es nun für die Führung von Kanälen, der Bau von Schleusen oder der Ausbau eines Hafens oder der Umbau eines natürlichen Flusses, sodass er schiffbar wird. Der letzte Teil, der Spezialtiefbau, befasst sich mit schwierigem Gelände und Aufgabentypen, auch ihm fällt eine Rolle in der Hangsicherung zu. Betriebe, die Arbeiten im Bereich des Tiefbaus anbieten, spezialisieren sich meistens auf das eine oder andere Teilgebiet, da dafür immer spezielle Kenntnisse und Gerätschaften vorhanden sein müssen.