Das, in den USA, seit 1936 unter dem Namen Argonarc-Schweißen bekannte, WIG-Schweißen, Wolfram-Inertgas-Schweißen,
begann erst, in den 1950er Jahren, sich auch in Europa durchzusetzen. Dieses Schmelzschweißverfahren hat gegenüber
anderen ganz besondere Vorteile, denn jeder Schmelzschweiß geeignete Werkstoff lässt sich in Verbindung mit WIG Pulsschweißen
und WIG Wechselstromschweißen zusammenfügen. Diese Schweißanlage besteht aus einem Schweißbrenner und einer Stromquelle
für Gleich-und Wechselstromschweißen. Das Paket bestehend aus Schläuchen verbindet beide Elemente und enthält die
Schweißstromleitung, die Schutzgaszuführung, die Steuerleitung und teilweise einen Zu-und Rücklauf für Kühlwasser.
Die für das WIG-Schweißverfahren notwendige Energie liefert der Lichtbogen, der entweder durch eine Kontakt- oder Hochfrequenzzündung
angeheizt wird. D. h., durch Antippen der Wolframelektrode auf dem Werkstoff wird ein Kurzschluss erzeugt. Dessen Folge ist:
Nach dem Abheben des Lichtbogens brennt es zwischen der Wolframelektrode und dem Werkstück. Wird dagegen Gas zwischen einer
Elektrode und dem Werkstück ionisiert, indem hohe Spannung auf die Wolframelektrode ausgeübt wird und der Lichtbogen sich entzündet,
wird von einer Hochfrequenzzündung gesprochen.
Als Schutzgase werden Argon, Stickstoff, Helium, sowie Gasgemische daraus oder unter Zusatz von Wasserstoff oder Stickstoff
verwendet, dabei wird zwischen Gleich-und Wechselstromschweißen unterschieden. Liegt die Wolframelektrode auf dem Minuspol,
heißt es Gleichstromschweißen, was überwiegend bei legiertem Stahl oder NE-Metallen (nicht aus Eisen bestehend) eingesetzt wird,
Leichtmetalle dagegen werden durch Wechselstromschweißen verbunden.
Die Metall-Berufsgenossenschaft schreibt zum sicheren Umgang mit thoriumoxidhaltigen Wolframelektroden für das WIG-Schweißen
notwendige Schutzmaßnahmen vor, die mögliche Gefährdungen ganz ausschließen bzw. auf ein vertretbares Maß minimieren, denn die
geringe Radioaktivität des Thorium und der gesundheitsschädliche Staub des Schwermetalls machen dies nötig. Doch kann auf den
Einsatz von Thorium legierten Wolframelektroden verzichtet werden, da diese heute mit Lanthan oder seltenen Erden legiert wird.